Ein einzigartiges Zeichen des Glaubens in unserer Pfarrgemeinde ist das Kleindenkmal in der Hauswand des Wohnhauses zum Gehöft der Familie Michaela & Kurt Wallner vlg. Weigl in Gams Nr. 6 straßenseitig. Die Nische im Mauerwerk befindet sich in einer Höhe von 1,50 m, einer Breite von 40 cm und einem 62 cm hohen halbrundförmigen Abschluss. Gesichert ist diese Mauernische mit einem kunstvoll geschmiedeten, versperrbaren Eisengitter.
Im Zentrum steht ein Gemälde auf einer mehr oder weniger dünn ausgewalzten Metallplatte mit der bildlichen Darstellung eines tragischen Unfalls der Familie Ablasser vlg. Leeb in Dorf. Ein Kind dieser Familie, die dreijährige Theresia, war am 21. Oktober 1874 in der Mittagszeit vermutlich mit ihrem Vater oder Großvater auf der Weide um Schafe zu hüten. Wie es früher auf dem Lande üblich war, wurde oft ein Feuer entzündet, um sich zu wärmen, die Zeit zu vertreiben oder um sich ein paar Kartoffeln gegen den Hunger zu braten. Dabei fingen die Haare des Mädchen zu brennen an und das Kind verstarb bei der Flucht vor dem Feuer. Am unteren Teil des Gemäldes ist der Unfallhergang textlich dokumentiert: Theresia Ablasser wurde
den 21. Oktober 1874
um Mittagszeit durch Feuer verunglückt,
und starb im 3. Lebensjahr;
Dieses Kleinod ist der Heiligen Maria gewidmet.
Am oberen Teil des Gemäldes ist die Gottes-Mutter mit dem Jesuskind auf Wolken schwebend in den Himmel dargestellt. Sie gilt als Vorbild des Glaubens sowie als Mittlerin und Fürbitterin. Ferner ist in der zentralen Mitte eine 35 cm hohe Porzellan-Statue der Gottes Mutter von Lourdes untergebracht. Diese bezieht sich auf die Marienerscheinungen, die der vierjährigen Bernadette in einer Grotte nahe der Stadt Lourdes (Frankreich) widerfahren sein soll. Die Erscheinungen führten zu einem der größten Wallfahrtsorte der Welt, wo eine Quelle mit vermeintlich heilender Wirkung entsprang.
Flankiert ist die schöne Statue von zwei Blumentöpfen mit farbenprächtigen Kunststoffblumen und zwei Heiligen-Gemälde, ebenso auf Blech gemalt. Alle drei Gemälde wurden vom exzellenten Gamser Maler Franz Kainz vlg. Tranninger 2015 fachmännisch restauriert. Dies wurde auf der Rückseite vom Künstler jeweils handschriftlich vermerkt. Er zeichnet in unserer Pfarre auch verantwortlich für die überaus schwierigen Restaurierungen von Christusfiguren bei den Wegkreuzen in Adriach (Kirchhof und Doppel-Kruzifix), Gams (Herler-Kreuz) und neulich auch beim Missionskreuz am
Taboraufgang.
Johann Melinz